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EMIL wirkt

Wird ein Konzept für Kindergärten entwickelt, ist es für seinen Erfolg unerlässlich, dass es von pädagogischen Fachkräften als relevant und praxistauglich wahrgenommen wird. Erkennen die Fachkräfte darüber hinaus nach oder sogar schon während der Umsetzung des Konzepts Veränderungen bei sich selbst und bei den Kindern, kann man von einem erfolgreichen Konzept sprechen (siehe Erfolgsgeschichten).
In EMIL sind wir noch einen Schritt weiter gegangen: Wir wollten mit objektiven Messverfahren nachweisen, dass EMIL durch die Qualifizierung von pädagogischen Fachkräften eine positive Wirkung auf die Entwicklung von Kindern hat (siehe Ergebnisse)

Datenerhebung

In beiden Evaluationsphasen, EMIL Ulm und EMIL Baden-Württemberg, wurden auf verschiedenen Ebenen Daten erhoben, um ein möglichst vollständiges Bild der Veränderungen zu bekommen.
Zum einen wurden mit den Kindern spielerische Tests zur Messung der exekutiven Funktionen und der Fähigkeit zur Perspektivenübernahme durchgeführt. Diese Tests sind für den Einsatz mit Kindern dieser Altersgruppe entwickelt worden und daher sehr ansprechend in ihrer Durchführung. Sie passen sich in ihrer Schwierigkeit dem individuellen  Entwicklungsstand an, so dass das Kind herausgefordert, aber nicht überfordert wird (siehe Ergebnisse).
Des Weiteren haben wir die Eltern zum familiären Umfeld des Kindes befragt. Wir wollten beispielsweise wissen, wie der Bildungshintergrund der Eltern ist, von wem das Kind betreut wird und wie es seine Freizeit verbringt.
Auch die Erzieherinnen im Kindergarten haben wir in die Erhebung einbezogen. Mit einem standardisierten Fragebogen haben die jeweiligen Bezugserzieherinnen die sozial-emotionalen Kompetenzen der Kinder eingeschätzt. Außerdem wurden sie mit Hilfe eines Feedbackbogens zur Akzeptanz der EMIL-Qualifizierungen befragt. Aussagen zu persönlich  wahr genommenen Veränderungen durch EMIL ergänzen das Bild. Denn wenn Erzieher/innen positive Veränderungen im Verhalten der Kinder durch EMIL bemerken, ist das ein großer Erfolg (siehe EMIL Erfolgsgeschichten). 

Ergebnisse

Das EMIL-Konzept wurde bislang zweimal evaluiert (EMIL Ulm und EMIL BaWü).
Bei EMIL Ulm wurde das EMIL-Konzept im Jahr 2012 mit vier Ulmer Kindergärten erfolgreich umgesetzt. Verglichen mit einer Kontrollgruppe bestehend aus vier Kindergärten, die nicht an den EMIL-Qualifizierungen teilgenommen hat, kam es bei den Kindern der Interventionsgruppe zu signifikanten Verbesserungen im Arbeitsgedächtnis, in der Inhibition (Impulskontrolle) und Perspektivenübernahme. So schafften sie es in einem Spiel, bei dem sie Zahlenreihen zunehmender Länge nachsprechen sollten, längere Zahlenreihen zu wiederholen. In einem anderen Spiel, bei dem es darum ging, gemeinsam einen Turm zu bauen, waren sie besser in der Lage, sich auf ihr Gegenüber einzulassen und sich mit ihm abzuwechseln.
Auch die zweite Erprobung im Rahmen von EMIL BaWü im Jahr 2014 zeigte deutliche Effekte. Verglichen mit acht Kindergärten, die nicht an EMIL teilgenommen haben, zeigten die Kinder aus den 16 EMIL-Kindergärten Verbesserungen in den exekutiven Funktionen, in der Perspektivenübernahme und in den sozial-emotionalen Kompetenzen. Die Kinder waren beispielsweise besser in der Lage, sich in die Gefühlslage einer fiktiven Figur hineinzuversetzen und dementsprechend zu handeln. Außerdem haben sie sich nach Einschätzung ihrer Bezugserzieher/innen in ihrer Rücksichtnahme und Selbststeuerung sowie ihrer Selbstbehauptung verbessert.

Erfolgsgeschichten

Neben den „harten“, messbaren Daten, die mit verschiedenen spielerischen Tests bei den Kindern und mit Fragebogen erhoben wurden (siehe EMIL Ergebnisse), gibt es auch persönlich wahrgenommene Veränderungen. Diese sind für den Erfolg eines Praxiskonzepts nicht weniger wichtig. Wenn pädagogische Fachkräfte positive Veränderungen im Verhalten der Kinder durch EMIL bemerken und sie ein Konzept als hilfreich für ihre pädagogische Arbeit erleben, ist das ein großer Erfolg.
So haben wir  nachgefragt, was sich durch EMIL nach der EMIL-Qualifizierung im Kindergarten verändert hat.

EMIL unterstützt die Kinder in ihrem Verhalten

„Die Kinder sind durch EMIL selbstständiger und selbstbewusster geworden.“

„Seit EMIL gehen die Kinder achtsamer miteinander um.“ 

„Die Kinder sind durch EMIL hilfsbereiter geworden“

„Konflikte werden von den Kindern selbständiger gelöst.“

„Die Kinder wirken ausgeglichener durch mehr Wechsel zwischen Bewegung und Ruhe.“

„Die Kinder haben die neuen „Helferlein“ positiv und schnell angenommen und sie sich auch in anderen Spielbereichen gewünscht.“

EMIL unterstützt pädagogische Fachkräfte bei ihrer Arbeit

Nicht nur den Kindern hat EMIL gut getan, die Erzieher/innen bemerkten auch positive Veränderungen in ihrem pädagogischen Alltag:

„Wir haben jetzt mehr Verständnis für die Kinder.“

„Wir sind allgemein gelassener und greifen nicht immer sofort ein. Fragen geben wir öfters an die Kinder zurück. Wenn man nicht immer Feuerwehr spielen muss, ist der Stress im Alltag viel weniger.“

„Die Eingewöhnungszeit verläuft in diesem Jahr viel entspannter. Die Kinder kommen in der Kita schneller an.“

„Das Spiel der Kinder ist intensiver aufgrund eines neuen Raumkonzepts.“

„Bei Fragen von außen hat das Team jetzt klare, einheitliche Antworten.“